Österreich lockert weiter - Sperrstunde fällt weg

Wien (dpa) - In Österreich fallen zum 1. Juli weitere
Corona-Beschränkungen. So wird die wegen der Corona-Krise eingeführte
Sperrstunde aufgehoben. Damit sei auch die Nachtgastronomie bei
zunächst etwas reduzierter Kapazität wieder möglich, sagte Kanzler
Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag in Wien. «Es kann getanzt,
geheiratet, gefeiert werden». Die Infektionslage sei deutlich besser
als allgemein erwartet, so der Regierungschef mit Blick auf die
Sieben-Tage-Inzidenz von 15.

«Wir können weitere große Schritte in Richtung Normalität machen»
,
sagte Kurz. In der Gastronomie entfalle die Pflicht zum Tragen einer
FFP2-Maske nun auch für die Mitarbeiter, erklärte Tourismusministerin
Elisabeth Köstinger (ÖVP). Das Lächeln einer Servicekraft sei wieder

sichtbarer Ausdruck der Gastfreundschaft.

Kunst, Kultur und Sport seien - wie bereits vor einiger Zeit
angekündigt - ab 1. Juli wieder in ihrer ganzen Breite zu erleben,
sagte Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne). Alle
Veranstaltungen seien dann ohne Obergrenzen für das Publikum möglich.
Dann würden auch wieder Events mit Stehplätzen erlaubt. Statt einer
FFP2-Masken-Pflicht werde im Handel, in Bussen und Bahnen sowie in
den Museen das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ausreichen.

Weiterhin gilt für den Besuch der Gastronomie oder von
Veranstaltungen die sogenannte 3-G-Regel. Das heißt, der Gast muss
getestet, genesen oder geimpft sein. Ab 1. Juli müssen sich
allerdings nur noch alle testen lassen, die mindestens zwölf Jahre
alt sind. Am 22. Juli sollen weitere Erleichterungen in Kraft treten.

Kurz erinnerte daran, dass Österreich beim Impfen deutliche
Fortschritte gemacht habe. So sei mehr als die Hälfte der Bevölkerung
zumindest einmal geimpft. Auch die Test-Strategie mit etwa 400 000
Tests täglich habe sich bewährt. Die Delta-Variante des Coronavirus
könne die Hoffnung auf eine weitere Entspannung der Lage eintrüben,
sagte hingegen Oswald Wagner, Vizerektor der Medizinischen
Universität Wien. Eine Impfung sorge allerdings auch gegen diese
Variante für einen sehr hohen Schutz.