Ungarn öffnet nach Pandemie am 24. Juni die Schengen-Binnengrenzen

Bratislava/Budapest (dpa) - Das EU-Land Ungarn hebt am 24. Juni die
wegen der Corona-Pandemie eingeführten Kontrollen an den
Binnengrenzen des Schengen-Raums wieder auf. Dies erklärte der
ungarische Außenminister Peter Szijjarto am Mittwoch in der Botschaft
seines Landes in der slowakischen Hauptstadt Bratislava.
Voraussetzung dafür sei, dass es in Hinblick auf die Pandemie bis
dahin «keine unerwartete Wendung» gibt, fügte er hinzu.

Szijjarto sprach am Mittwoch in Bratislava mit Vertretern der
Parteien der ethnischen Ungarn, die sich demnächst vereinigen wollen.
Zur Aufhebung der Grenzkontrollen, die sich auf die Nachbarländer
Österreich, Slowakei und Slowenien bezieht, sagte er: «Wenn es
gelingt, die Entscheidung umzusetzen, wird man endlich wieder jeden
Grenzübergang zwischen den beiden Ländern (Ungarn und Slowakei)
frequentieren können.» Im Zuge der Pandemiebekämpfung hatte Ungarn
zahlreiche kleine Grenzübergänge völlig geschlossen.

Ungarn hatte am 1. September des Vorjahres eine sogenannte
Grenzsperre eingeführt. Ausländer dürfen seitdem nicht ins Land,
jedoch gibt es viele Ausnahmen, so etwa für Geschäftsreisende und
Pendler. Touristische Reisen sind allerdings noch nicht möglich.

Insofern ist nicht klar, was die Aufhebung der Kontrollen an den
Schengen-Binnengrenzen für potenzielle Urlauber bedeutet. Seit
mehreren Wochen erlaubt Ungarn, dass Menschen ins Land kommen, die in
einem der Länder gegen Corona geimpft wurden, mit denen es eine
Vereinbarung zur wechselseitigen Anerkennung der jeweiligen
Impfnachweise getroffen hat.

Derzeit ist das Übernachten in Ungarns Hotels und Pensionen an die
Vorlage eines derartigen Impfnachweises gebunden. Unter den Ländern,
deren Impfnachweise anerkannt werden, sind die Slowakei und
Slowenien, nicht aber Deutschland und Österreich.