Alle Kreise im Südwesten unter 50er-Inzidenz

Stuttgart (dpa/lsw) - Erstmals seit Monaten liegt die Corona-Inzidenz
in allen 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg wieder unter
der Marke von 50. Im landesweiten Schnitt ist rechnerisch sogar nur
bei 16,8 Menschen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben
Tagen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden, wie das
Landesgesundheitsamt am Mittwoch (Stand: 16.00 Uhr) mitteilte. Am Tag
vorher hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 18,8 gelegen.

Zuletzt hatten alle Stadt- und Landkreise im Südwesten am 6. Oktober
unter der 50er-Marke gelegen. Einen Tag später wurde der Wert im
Landkreis Esslingen überschritten. In den Wochen danach über Herbst
und Winter stiegen die Zahlen Schritt für Schritt überall an.

Am niedrigsten war der Wert nach den Daten vom Mittwoch in der Stadt
Karlsruhe mit 4,5, am höchsten in der Stadt Heilbronn mit 45,0.
Ansonsten liegt nur noch der Landkreis Tuttlingen (43,3) über der
Grenze von 35, die für Öffnungsschritte wichtig ist.

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen im Südwesten seit Beginn
der Pandemie stieg den Angaben zufolge auf 499 135 (plus 288). 10 136
Menschen sind inzwischen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder
im Zusammenhang damit gestorben. Das waren 23 mehr als am Vortag. Als
genesen gelten geschätzt 482 228 Infizierte (plus 704).

5 353 731 Menschen in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert
Koch-Instituts mittlerweile einmal gegen das Coronavirus geimpft
worden. Das sind den Daten zufolge 48,2 Prozent der Bevölkerung. Der
Bundesschnitt liegt mit 48,9 Prozent etwas höher. Als vollständig
geimpft gelten 3 000 609 Menschen oder 27,0 Prozent im Südwesten
(bundesweit: 27,6). Beim Impfstoff von Johnson & Johnson reicht eine

Dosis. Bei allen anderen Vakzinen sind zwei Spritzen nötig.

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 138 794 Fälle mit
Hinweisen auf «besorgniserregende Varianten» übermittelt. Als solche

gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben,
wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7/Alpha) und
Südafrika (B.1.351/Beta) entdeckt worden waren. Mit einem Anteil von
94 Prozent in den vergangenen zwei Wochen dominiert der Typ Alpha
zwar. Die als hoch ansteckend geltende Delta-Variante, die zuerst in
Indien entdeckt wurde, breitet sich hierzulande aber aus.

12,8 Prozent der 2375 betreibbaren Intensivbetten sind der Mitteilung
nach im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des
Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden aber
nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht,
sondern ebenso für Menschen mit anderen gravierenden Erkrankungen.