Kranker 51-Jähriger verhungert: Ehefrau und Sohn vor Gericht

Würzburg (dpa/lby) - Ein an Alzheimer-Demenz erkrankter Mann wird von
seiner Frau und seinem Sohn gepflegt - dennoch verhungert er. Ab
Donnerstag (09.00 Uhr) müssen sich die beiden Familienangehörigen
wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht Würzburg verantworten.

Sie sollen den 51-Jährigen nicht rechtzeitig zum Arzt gebracht haben.
Das Motiv war den Ermittlern noch unklar.

Die Familie lebte unter einem Dach. Mindestens vier Jahre vor seinem
Tod im August 2017 hatte der Ehemann und Vater an Alzheimer-Demenz
gelitten. Spätestens seit Sommer 2017 soll bei dem Pflegebedürftigen

ein zunehmender körperlicher Verfall eingetreten sein.

Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass er bis auf 34 Kilogramm
abgemagert war - bei einer Größe von 1,78 Metern. Die Todesursache
lautete: verhungern. Mit einem Arztbesuch hätte dies laut Anklage
verhindert werden können.