Bayern verteidigt Festhalten an Maskenpflicht im Schulunterricht

München (dpa/lby) - Bayerns Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU)
hat das Festhalten an der Maskenpflicht für Bayerns Schülerinnen und
Schüler verteidigt. Sowohl Schüler als auch Lehrerinnen und Lehrer
unterlägen einer Pflicht, sich im Klassenzimmer aufzuhalten, sagte
Herrmann bei einer Regierungsbefragung am Mittwoch im Landtag in
München. Bei privaten Feierlichkeiten oder anderen Veranstaltungen,
wo bis zu 50 Personen in Innenräumen ohne Maskenpflicht
zusammenkommen können, herrsche Freiwilligkeit.

Herrmann erneuerte seine Warnung vor der ansteckenderen und
gefährlicheren Delta-Variante. Diese Variante des Coronavirus sei
noch einmal deutlich herausfordernder als die bisher vorherrschende
britische Variante. «Wenn wir alles so beibehalten wie bisher, wird
es trotzdem zu einem Anstieg kommen», sagte Herrmann. Die Maske solle
nicht als Menetekel betrachtet werden, sagte er auf eine
entsprechende Anfrage des SPD-Fraktionschefs Florian von Brunn.

Die Staatsregierung hatte sich am Dienstag darauf verständigt,
angesichts gesunkener Corona-Infektionszahlen leichte Lockerungen bei
der Maskenpflicht zu ermöglichen. Somit müssen Schülerinnen und
Schüler im Unterricht und im Schulhaus weiterhin Maske tragen, dürfen
sie aber auf dem Pausenhof oder auf Wandertagen und Exkursionen
abnehmen.

Um das Thema ist ein Streit zwischen den Koalitionspartnern CSU und
Freie Wähler entbrannt. Die Freien Wähler halten die Maskenpflicht im
Unterricht inzwischen für verzichtbar. Kultusminister Michael Piazolo
(Freie Wähler) sagte am Mittwoch: «Wir haben in Bayern Landkreise mit
einer Null-Inzidenz.» Da stelle sich ganz natürlich die Frage, wie
man mit der Maskenpflicht umgehe. Auch müsse man überlegen, welcher
Generation man welche Belastung zumuten wolle.

Dem Koalitionsstreit fielen auch mehrere gemeinsame
Dringlichkeitsanträge der beiden Regierungsparteien zum Opfer. Neben
der Maskenpflicht betraf dies auch die Öffnung von
Kulturveranstaltungen im Freien ohne zahlenmäßige Begrenzung bei den
Besuchern.