Landesweiter Protest für bessere Bedingungen in der Pflege

Stuttgart (dpa/lsw) - Pflegekräfte haben am Mittwoch vor dem
Gesundheitsministerium in Stuttgart für eine bessere Bezahlung und
Finanzierung der Kliniken protestiert. Verdi-Landeschef Martin Gross
verwies auf eine Umfrage der Gewerkschaft, wonach sich 77 Prozent der
Pflegekräfte nicht mehr vorstellen könnten, ihre Arbeit bis zur Rente
durchzuhalten. «Wir brauchen jetzt einen grundsätzlichen
Kurswechsel.»

Das reiche von einer entsprechenden finanziellen Ausstattung, einem
sofortigen Stopp der Ausgliederungen und die Rückführung in die
Muttergesellschaft an landesverantworteten Kliniken bis hin zu einer
Stärkung der Ausbildung und vor allem einen Tarifvertrag Altenpflege.
In Stuttgart nahmen an der Kundgebung nach Gewerkschaftsangaben an
die 70 Personen teil. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) suchte
den Kontakt zu den Pflegekräften.

Lucha sagte, die Vorwürfe, dass in der Pandemie nichts für die
Krankenhäuser und Pflegebeschäftigten passiert sei, könne er nicht
verstehen. «Der Bund hat gemeinsam mit der baden-württembergischen
Landesregierung während der Pandemie allein 1,6 Milliarden Euro für
die Krankenhäuser in Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt.» Hin
zu
kämen jährliche Investitionen von über 500 Millionen Euro.

Weitere Proteste im Land gab es in Freiburg, Tübingen, Karlsruhe,
Mannheim, Heilbronn und bereits am Dienstag in Ulm.