Gesetzliche Kassen für mehr Transparenz bei Kliniken

Berlin (dpa) - Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) fordern
als Lehre aus der Corona-Pandemie mehr Transparenz und einheitliche
Qualitätsvorgaben bei den Kliniken. Das in der Krise eingeführte
Register mit tagesaktuellen Daten zu Intensivbetten mache es möglich,
Kapazitäten zu erkennen, anzupassen und die Versorgung besser zu
planen, erklärte der GKV-Spitzenverband am Mittwoch. Eine zügige
Ausweitung auf alle Krankenhausbereiche sei «notwendig und machbar».

Die Pandemie habe zudem gezeigt, dass die stationäre Versorgung
stärker strukturiert werden müsse. Kliniken ohne Intensivstationen
hätten wenig zur Krisenbewältigung beitragen können. Wichtig sei
zudem ausreichend Erfahrung mit bestimmten Eingriffen. «Bundesweit
einheitliche Struktur- und Qualitätsvorgaben retten Leben», sagte
GKV-Vorstandsmitglied Stefanie Stoff-Ahnis. So lasse sich verhindern,
dass Patienten mit schwersten Verletzungen in einer Notaufnahme
landen, die damit aufgrund ihrer Ausstattung überfordert wäre.

Das «goldene Jahr der Krankenhausfinanzierung» dürfe nicht über den

gewaltigen Reformbedarf hinwegtäuschen, sagte Stoff-Ahnis mit Blick
auf 2020. Die Einnahmen der Kliniken stiegen laut GKV-Spitzenverband
auf 92,5 Milliarden Euro aus Kassen- und Bundesmitteln, nachdem es
2019 noch 80,3 Milliarden Euro gewesen seien. Das habe die
Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser in der Pandemie gesichert, es
seien aber auch strukturelle Schwächen mit Geld zugedeckt worden.