6,6 Millionen digitale Impfnachweise - System zeitweise überlastet

Luxemburg/Berlin (dpa) - Großer Andrang auf den neuen digitalen
Corona-Impfnachweis hat am Dienstag zwischenzeitlich zu einzelnen
technischen Verzögerungen geführt. Das System sei wegen des Ansturms
zeitweise überlastet gewesen, teilte das Bundesgesundheitsministerium
auf Anfrage in Berlin mit. Insgesamt seien aber bis zum Nachmittag
inzwischen 6,6 Millionen Zertifikate von Impfzentren, mobilen
Diensten, Arztpraxen und Apotheken ausgegeben worden.

Gesundheitsminister Jens Spahn sagte am Rande eines Treffens mit
seinen EU-Kollegen in Luxemburg, gerade jetzt zu Beginn des Sommers
und der Reisezeit sei es für viele Bürgerinnen und Bürger wichtig,
dass es eine Einheitlichkeit gebe: «Dass ein digitaler Impfpass, der
in Deutschland oder Spanien oder Finnland ausgestellt wird, eben auch
dann in allen europäischen Ländern genutzt werden kann und gültig
ist», sagte der CDU-Politiker.

In Rheinland-Pfalz geriet die Ausgabe der digitalen Zertifikate am
Dienstag wegen technischer Probleme auf der Bundesplattform ins
Stocken, wie das Landesgesundheitsministerium mitteilte. Wie ein
Sprecher sagte, hielt diese Situation vier Stunden lang an. Demnach
kam es zu Verzögerungen. Laut Landesapothekerverband waren etliche
Apotheken betroffen. Im Saarland wirkten sich ebenfalls technische
Probleme auf der Bundesplattform auf Impfzentren aus, wie das
Landesministerium erklärte. Mitarbeiter sollten betroffene Bürger
notieren, damit ihnen nachträglich die Zertifikate zugeleitet werden
können.

Der EU-weit vereinbarte digitale Nachweis einer vollständigen Impfung
ist eine freiwillige Ergänzung zum weiter gültigen gelben Impfheft
aus Papier. Erstellt werden soll der digitale Nachweis direkt an der
Impfstelle, nachträglich ist es seit Montag auch in vielen Apotheken
möglich. Wegen großen Interesses kam es vielerorts zu technischen
Problemen und überlasteten Servern. Die Apotheken rieten dazu, dass
sich nicht alle sofort einen digitalen Impfnachweis holen sollten.