Familienimpftage am Wochenende - Betriebsimpfungen gestartet

Um der Corona-Impfkampagne zusätzlichen Schwung zu verleihen, werden
Familien und Betrieben neue Angebote unterbreitet. Unterdessen
vermeldet das Gesundheitsministerium das Erreichen einer wichtigen
Marke bei der Immunisierung.

Erfurt (dpa/th) - Kinder und Jugendliche, Angehörige von Firmen ohne
eignen Betriebsarzt: Im Kampf gegen das Corona-Virus nimmt Thüringen
weitere Zielgruppen in die Impfkampagne auf. So können sich ab sofort
Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren um einen Impftermin in einer
der 29 Impfstellen bemühen. An den beiden kommenden Wochenenden soll
es dafür Familienimpftage geben, wie das Bildungsministerium und das
Gesundheitsministerium am Dienstag in Erfurt mitteilten. Auch in den
Betrieben im Freistaat soll es mit den Impfungen vorwärts gehen - ein
Modellprojekt startete ebenfalls am Dienstag.

Für die Familienimpftage stehen an den Wochenenden vom 19. und
20. Juni sowie vom 26. und 27. Juni insgesamt 27 000 Termine zur
Verfügung. Geimpft werde das Vakzin von Biontech/Pfizer. Damit soll
den jungen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich zusammen mit
ihren Eltern oder nächsten Verwandten wie den Großeltern impfen zu
lassen. Bislang konnten sich Kinder und Jugendliche bereits von den
Kinderärzten impfen lassen.

In Erfurt, Suhl und Gera werden im Rahmen eines Pilotprojektes am
Dienstag, Mittwoch und Freitag laut Gesundheitsministerium insgesamt
600 Beschäftigte von 30 Unternehmen geimpft. Diese Firmen sind so
klein, dass sie selbst keine eigenen Betriebsarzt-Strukturen haben.
Die Impfungen finden in Kooperationen mit den örtlichen Industrie-
und Handelskammern statt.

Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) forderte in diesem
Zusammenhang eine Sonderzuweisung von Corona-Impfdosen des Bundes an
die ostdeutschen Bundesländer. Damit müsse ein Nachteil ausgeglichen
werden, der dadurch entstehe, dass es im Osten nicht so viele große
Unternehmen wie im Westen und damit weniger Betriebsärzte gebe, sagte
Werner. Immerhin könnten durch weniger Betriebsärzte auch weniger
Menschen gegen das Coronavirus immunisiert werden.

Unterdessen sind in Thüringen seit Beginn der Corona-Impfungen eine
Million Menschen mindestens einmal gegen das Virus geimpft worden.
Der einmillionste Impfling habe bei der Impfaktion für Betriebe in
Erfurt eine Spritze erhalten, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts hatten bis Montag 996 109
Menschen die erste Impfdosis erhalten; über den vollständigen
Impfschutz hätten 562 440 verfügt. Damit seien 46,7 Prozent der
Thüringer erst- und 26,4 Prozent zweitgeimpft.