Intensivmediziner: Corona-Pandemie geht in «chronische Phase» über

Berlin (dpa) - Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für
Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian
Karagiannidis, fordert ein Ende des «pandemischen Denkens» in Bezug
auf das Coronavirus. Man werde in den kommenden Wochen und Monaten
aus der pandemischen Phase herauskommen, künftig werde Covid eine
Erkrankung des Klinikalltags werden und den Schrecken einer in Wellen
verlaufenden Pandemie verlieren, sagte Karagiannidis bei einer
digitalen Pressekonferenz des Verbands am Dienstag.

«Wir werden in den kommenden Tagen die magische Grenze von 1000
Patienten unterschreiten.» Nun sei die Zeit gekommen, «in eine
chronische Phase» überzugehen, sagte Karagiannidis. Corona werde den
Klinikalltag in den nächsten Jahren «wie die jährliche Grippewelle»

begleiten. Bis zum Herbst sei dann nicht nur mit Corona-Infektionen
zu rechnen, sondern auch mit vielen anderen Krankheiten sowie
verschobenen Operationen.

«Dann wird es einen Konkurrenzkampf um die Betten geben», sagte
Karagiannidis. In den vergangenen Monaten habe man sich auf die
Versorgung von Corona-Patienten konzentriert, bei anderen Krankheiten
sei dies «nicht in dem Maße» geschehen.