Infektiologe: Keine Maskenpflicht draußen und für kleinere Kinder

Berlin (dpa) - Die Maskenpflicht kann nach Ansicht des Bonner
Infektiologen Peter Walger im Freien überall entfallen. Dagegen müsse
es für Innenräume eine differenzierte Diskussion geben, etwa die
Abhängigkeit von der Personenzahl, sagte der Experte von der
Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene am Dienstag im
ZDF-«Morgenmagazin». Die Maske sei eine der effektivsten Maßnahmen
zum Schutz vor Infektionen.

Mit Blick auf die Schulen hält Walger eine sofortige Beendigung der
Maskenpflicht bei allen Kindern unter zehn Jahren für machbar. Bei
älteren Kindern müsse man differenzierter schauen. Daten belegten,
dass die Dominanz der Übertragung des Coronavirus auf Kinder
eindeutig von Erwachsenen ausgehe. «Die Schule ist insgesamt ein
relativ sicherer Ort für Kinder, sicherer als das private Milieu. Und
dem sollten wir endlich Rechnung tragen», sagte der Infektiologe.

Generell müsse man aber wachsam bleiben, mahnte Walger. Den Sommer
sollte man nutzen, die Erfahrungen der dritten Infektionswelle zu
analysieren. Der Experte verwies auf die sich in Großbritannien
ausbreitende Delta-Variante des Virus. Dort sei der Fehler gemacht
worden, möglichst früh vielen Menschen eine Erstimpfung zu geben und
die Zweitimpfung weit rauszuschieben. Das habe eine Lücke im
Impfschutz verursacht. Diesen Fehler habe man im Deutschland aber
nicht gemacht.