Kassenärzte fordern mehr Impfstoff

Berlin (dpa) - Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV),
Andreas Gassen, fordert von Bund und Ländern Schritte für steigendes
Tempo beim Impfen und für eine Rückkehr zu mehr Freiheiten. Er
erwarte entsprechende «klare Signale» von der
Gesundheitsministerkonferenz an diesem Mittwoch, sagte Gassen der
Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

«Es müssen mehr Impfstoffe in die Praxen», sagte Gassen. «Solange
Impfstoffe leider immer noch knapp sind, appelliere ich an die
Patientinnen und Patienten, Geduld zu haben.» Jeder werde geimpft
werden, der geimpft werden möchte - aber nicht sofort und gleich alle
auf einmal.

«Trotzdem ist schon jetzt klar: Die niedergelassenen Ärztinnen und
Ärzte machen aus dem Impffortschritt erst einen Impfturbo». sagte
Gassen. In diesem Zusammenhang sei auch zu klären, wie lange es Sinn
mache, die teuren Impfzentren noch aufrecht zu erhalten. «Die
nächsten Wochen sollten wir zwar noch an allen Fronten impfen, aber
es ist klar, dass wir die Impfzentren dauerhaft nicht brauchen
werden.»

Gassen machte sich für eine sofortige Abkehr von der Maskenpflicht im
Freien stark. Die Gesundheitsminister müssten einen Weg aufweisen,
«wie die Bürgerinnen und Bürger ihre Freiheiten so schnell wie
möglich vollumfänglich wiedererhalten werden», sagte der KBV-Chef.
«Beispielsweise kann die Maskenpflicht im Freien sofort und bei einem
weiteren Absinken der Infektionszahlen sehr bald auch komplett
entfallen.»

Bereits Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich dafür
ausgesprochen, dass die Maskenpflicht draußen entfällt.