Argentinische Ermittler vernehmen Ärzte und Pfleger von Maradona

San Isidro (dpa) - Knapp sieben Monate nach dem Tod von Diego
Maradona hat die Staatsanwaltschaft mit der Vernehmung der Ärzte und
Pfleger der argentinischen Fußballlegende begonnen. Am Montag machten
zunächst Pfleger, die sich in den letzten Tagen vor seinem Tod um
Maradona gekümmert hatten, ihre Aussagen bei der Staatsanwaltschaft
in San Isidro nördlich von Buenos Aires, wie örtliche Medien
berichteten. Die Vernehmungen sollen bis Ende Juni dauern.

Maradona war am 25. November 2020 im Alter von 60 Jahren in einer
privaten Wohnanlage nördlich von Buenos Aires an einem Herzinfarkt
gestorben. Zwei Wochen zuvor war er aus dem Krankenhaus entlassen
worden, wo er sich einer Gehirnoperation unterzogen hatte. Eine
medizinische Expertenkommission hatte den Ärzten und Pflegern zuletzt
schwere Fehler vorgeworfen.

Die Staatsanwaltschaft wirft Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, der
Psychiaterin Agustina Cosachov und mehreren Pflegekräften einfachen
Mord mit Vorsatz vor. Sie hätten um den schlechten Gesundheitszustand
ihres Patienten gewusst und ihn seinem Schicksal überlassen. Im Falle
einer Verurteilung droht den Verdächtigen eine Freiheitsstrafe von
bis zu 25 Jahren.