Philips verdoppelt Rückstellungen für fehlerhafte Beatmungsgeräte

Amsterdam (dpa) - Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips
hat für den Rückruf von fehlerhaften Beatmungsgeräten die
Rückstellungen verdoppelt. Das Unternehmen teilte am Montag in
Amsterdam mit, dass es Millionen von Beatmungsgeräten mit
geräuschdämpfendem Schaumstoff hergestellt habe, der in Partikel
zerfallen könne. Diese Teilchen könnten verschluckt oder eingeatmet
werden und seien möglicherweise toxisch und krebserregend. Philips
verdoppelte die Rückstellung für die erwarteten Kosten in diesem
Zusammenhang auf 500 Millionen Euro.

Das Unternehmen gab eine Rückruf-Benachrichtigung nur für die USA und
einen Sicherheitshinweis für den Rest der Welt heraus. Bereits im
ersten Quartal hatte eine Rückstellung wegen Qualitätsmängeln in
einem Produktteil für die Schlaf- und Atemtherapie im Volumen von 250
Millionen Euro auf das Quartalsergebnis gedrückt.

Der Rückruf ist ein Rückschlag für Philips, da sich das Unternehmen
auf Produkte für die Gesundheitspflege konzentriert. Das Geschäft mit
Haushaltsgeräten wie Staubsauger und Kaffeemaschinen hat das
Unternehmen für rund 3,7 Milliarden Euro erst jüngst an den
Investmentfonds Hillhouse Capital aus China verkauft.

Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, bei der die Atmung aussetzt.
Philips hat eine Reihe von Beatmungsgeräten, die auf die Verbesserung
der Schlafmuster abzielen, viele davon werden unter der
DreamStation-Produktfamilie verkauft. Philips teilte weiter mit, dass
das Unternehmen mit den Aufsichtsbehörden an einem umfassenden
Reparatur- und Austauschprogramm für die betroffenen Geräte arbeite.