Apotheken beginnen mit Ausstellen digitaler Corona-Impfnachweise

Pünktlich zur Sommerferienzeit wird der Nachweis einer Corona-Impfung
auch per Smartphone möglich. Die Apotheker hoffen, dass nicht alle
Geimpften auf einmal danach fragen.

Berlin (dpa) - Wer vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind,
kann sich seit Montag in der Apotheke einen digitalen Impfnachweis
besorgen. Die Apothekerverbände bitten allerdings um Geduld. Die Zahl
der teilnehmenden Apotheken sei in den ersten Tagen aus technischen
und organisatorischen Gründen begrenzt. Die Website
mein-apothekenmanager.de soll anzeigen, welche Apotheke vor Ort den
digitalen Impfpass anbietet.

Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter
gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Deutschland setzt damit ein
Vorhaben der Europäischen Union um. Dafür wurden einheitliche Details
eines Zertifikats vereinbart, mit dem man Impfungen, Tests und
überstandene Covid-19-Erkrankungen nachweisen kann. Die App soll als
Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können
und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern.

Der Nachweis wird in einem sogenannten QR-Code aus schwarzen und
weißen Quadraten hinterlegt, der künftig in der Regel mit dem zweiten
Impfgang im Impfzentrum oder beim Arzt ausgehändigt wird. Der Code
kann dann mit Handy-Apps eingescannt und vorgezeigt werden. Neben der
App CovPass und der Corona-Warn-App des Bundes wird der Nachweis von
Mittwoch an auch über die Luca-App möglich sein. Die Kassenärztliche

Vereinigung betonte, es werde aus technischen Gründen nicht sofort
einen flächendeckenden Start in den Praxen geben.

Ob, wann und auf welchem Weg neben Apotheken auch Impfzentren oder
Ärzte auch Nachweise für die bereits vor der Einführung vollständig

geimpften rund 20 Millionen Menschen ausstellen, hängt vom jeweiligen
Bundesland ab. In Bayern oder Sachsen-Anhalt etwa sollen Menschen,
die bereits in Impfzentren geimpft wurden, über eigens eingerichtete
Websites Zugang zum Zertifikat bekommen. In Baden-Württemberg sollen
Impfnachweise im Lauf der nächsten Wochen per Post verschickt werden.

In Thüringen werden Impfpässe nach Angaben der Kassenärztlichen
Vereinigung nachträglich nicht in Impfzentren und Impfstellen
ausgestellt, weil der Aufwand nicht zu bewältigen sei. Impfnachweise
können stattdessen online angefordert werden. In Nordrhein-Westfalen
hatten die Kassenärztlichen Vereinigungen erklärt, dass in Praxen und
Impfzentren zunächst keine elektronischen Impfzertifikate ausgestellt
werden.