Brasilien schlägt Venezuela zum Auftakt der Copa América

Brasília (dpa) - Gastgeber und Titelverteidiger Brasilien ist
erfolgreich in die Copa América gestartet. Die Mannschaft um
Superstar Neymar gewann das Eröffnungsspiel der
Südamerikameisterschaft am Sonntag (Ortszeit) gegen Venezuela in
Brasília mit 3:0 (1:0). Die Treffer im Stadion Mané Garrincha
erzielten Verteidiger Marquinhos nach einem Eckstoß von Neymar in der
23. Minute, Neymar per Elfmeter (64.) und Gabriel «Gabigol» Barbosa
(89.). Bei Venezuela wurde Sergio Córdova von Arminia Bielefeld
eingewechselt.

Danach kam Kolumbien zu einem 1:0 (1:0)-Erfolg gegen Ecuador. Edwin
Cardona (42.) erzielte in der Arena Pantanal in Cuiaba das Tor des
Tages. Vor der Begegnung waren bei Kolumbien als drittem
Copa-Teilnehmer nach Venezuela und Bolivien zwei
Delegationsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Bei den positiv Getesteten handelt es sich um einen Assistenten und
einen Physiotherapeuten, wie aus einer Mitteilung des Kolumbianischen
Fußballverbandes FCF am Sonntag hervorging.

Venezuela hatte nach positiven Corona-Tests von rund einem Dutzend
seiner Delegationsmitglieder - unter ihnen acht Spieler - in der Not
kurzfristig 15 neue Spieler geholt. Der südamerikanische
Fußballverband Conmebol hatte zuvor das Limit von Spielern
aufgehoben, die ersetzt werden können.

Der ehemalige Bundesliga-Profi Tomás Rincón vom FC Turin war wegen
Covid-19-Symptomen nicht mit der venezolanischen Mannschaft nach
Brasilien gereist. «Ich bin stolz auf diese Jungs», sagte der
portugiesische Trainer José Peseiro nach dem Spiel. «Jeder kannte die
Schwierigkeiten, wir konnten nicht mehr tun.»

Brasilien-Kapitän Casemiro, der zuvor sein Unbehagen über die
Austragung der Copa América in seiner Heimat ausgedrückt hatte, sagte
im Fernsehen: «Es könnte ein Freundschaftsspiel sein, Copa América,
Weltmeisterschaft - wir spielen, um zu gewinnen. Venezuela wollte ein
Unentschieden, aber wir waren konzentriert und aggressiv im letzten
Drittel des Spielfeldes.»

Wenige Wochen vor Beginn des Turniers waren zunächst Kolumbien und
dann Argentinien als Ausrichter abgesprungen. Daraufhin verlegte die
Conmebol die Copa América nach Brasilien, was zu breiter Kritik
führte. In dem Land mit 210 Millionen Einwohnern haben sich fast 17,4
Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 486 000
Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 bisher gestorben.