Impfallianz Gavi begrüßt G7-Versprechen - WHO-Chef: wir brauchen mehr

Genf (dpa) - Die Impfallianz Gavi in Genf hat das Versprechen der
reichen G7-Industriestaaten begrüßt, ärmeren Ländern viel mehr
Impfdosen zu verschaffen - aber zugleich Nachbesserungen angemahnt.
«Wir brauchen mehr, und wir brauchen es schneller», sagte der Chef
der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am
Sonntag. Die G7 hat versprochen, mindestens 870 Millionen Impfdosen
zu spenden, die Hälfte davon bis Ende dieses Jahres. Gavi hofft, dass
sie so schnell wie möglich verteilt werden können.

Die Länder bekräftigten, dass sie das vor einem Jahr gestartete
solidarische Impfstoff-Programm Covax als Hauptverteiler sehen. Es
wurde im vergangenen Jahr eigentlich gegründet, um die weltweite
faire Verteilung von Impfstoffen zu gewährleisten. Die reichen Länder
schlossen dann aber bilaterale Verträge mit Impfstofffirmen ab und
kauften einen Großteil der zur Verfügung stehenden Mengen für ihre
eigenen Bevölkerungen auf. Deshalb fehlt Impfstoff für die ärmeren
Länder, wo Impfkampagnen gerade erst anlaufen. «Wir sind in dem
Rennen unseres Lebens, aber es ist kein faires Rennen», sagte Tedros.
«Die meisten Länder haben kaum die Startlinie verlassen.»

Covax hatte bis Sonntag erst 83 Millionen Impfdosen überwiegend an
die ärmsten Länder ausgeliefert.