Ex-Premier Brown: G7 hat bei Impfstoffverteilung moralisch versagt

Carbis Bay (dpa) - Der britische Ex-Premierminister Gordon Brown hat
die Ankündigung der G7-Gruppe scharf kritisiert, mindestens eine
Milliarde Impfdosen gegen das Coronavirus zu spenden. «Dieser Gipfel
wird als unverzeihliches moralisches Versagen in die Geschichte
eingehen», sagte Brown am Sonntag dem Sender Sky News. «Als wir elf
Milliarden Impfdosen brauchten, haben wir einen Plan für eine
Milliarde angeboten bekommen.» Dabei hätten die reichsten Länder die

Macht, etwas zu verändern. Es fehle zudem ein verständlicher Plan,
wie die Impfmittel verteilt werden - kurzum, der Gipfel sei eine
verpasste Gelegenheit, sagte Brown.

«Wir werden ein riesiges Problem der Spaltung bekommen zwischen den
reichsten Ländern, die geschützt sind, und den ärmsten Ländern, die

nicht geschützt sind», sagte Brown, der von 2007 bis 2010
Premierminister war. «Dann aber wird das Problem wieder die reichsten
Länder heimsuchen, weil wir dann eine Ansteckungsgefahr haben, die
wegen Mutationen und Varianten sogar die Menschen treffen wird, die
eigentlich geimpft sind.»