Ohne Maske auf dem Motorrad: Wieder Geldstrafe für Bolsonaro

São Paulo (dpa) - Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist
wegen der Teilnahme an einer Veranstaltung ohne Maske erneut von der
Landesregierung eines politischen Widersachers mit einer Geldbuße
bestraft worden.

Auch gegen Eduardo Bolsonaro, Abgeordneter und Sohn des Präsidenten,
sowie Infrastrukturminister Tarcísio Gomes, seien Geldstrafen von
jeweils 552,71 Reais, umgerechnet 90 Euro, verhängt worden, wie die
Zeitung «Folha de S. Paulo» am Samstag berichtete.

Demnach trugen die drei bei einer Motorradrallye mit Tausenden
Anhängern in der Millionenmetropole São Paulo keine Maske und
verstießen damit gegen die Gesundheitsvorschriften des Bundesstaates.

Der Gouverneur des Bundesstaates São Paulo, João Doria, ist einer der
Konkurrenten von Präsident Jair Bolsonaro und möglicher Gegner bei
den Wahlen 2022.

Bei einer Rede im Ibirapuera-Park sprach sich Bolsonaro, der das
Coronavirus von Anfang an verharmlost hat, wieder gegen den Gebrauch
von Schutzmasken und Maßnahmen der sozialen Isolierung aus.

Erst vor drei Wochen hatte Bolsonaro ohne Mund-Nasen-Schutz an einer
Motorradrundfahrt durch die Millionenmetropole Rio de Janeiro
teilgenommen und eine Rede vor seinen Anhängern gehalten.

Zwei Tage zuvor hatte die Regierung des Bundesstaats Maranhão eine
Geldbuße gegen Bolsonaro verhängt, weil der Rechtspopulist in der
Ortschaft Açailândia einen Massenauflauf seiner Anhänger provoziert
und gegen geltendes Recht keine Maske getragen hatte. Der Gouverneur
des Maranhão, Flávio Dino, gehört der Kommunistischen Partei
Brasiliens an.