Impfaktion von Hausarzt lockt bis zu 2000 Leute an - Lange Schlangen

Babenhausen (dpa) - Mit einem «offenen Impftag» für
Corona-Schutzimpfungen hat ein Hausarzt im hessischen Babenhausen
einen Ansturm ausgelöst. Bereits vor dem Start der Aktion am
Samstagmorgen um 8.00 Uhr hätten sich rund 1500 bis 2000 Menschen vor
Ort eingefunden und sich in Warteschlangen eingereiht, sagte der
Bürgermeister der südhessischen Stadt, Dominik Stadler (parteilos),
der Deutschen Presse-Agentur. Die Leute seien teils bereits am Vortag
angereist und hätten vor der Praxis campiert.

Der Bürgermeister rief dazu auf, nicht mehr anzureisen, da es im
Stadtgebiet bereits zu erheblichen Verkehrseinschränkungen komme und
die vorgesehenen Parkplätze voll seien. Polizei und Ordnungsamt seien
vor Ort, um die Verkehrssituation unter Kontrolle zu halten.

Nach Angaben Stadlers erhielten pro Stunde etwa 90 Menschen ihre
Corona-Schutzimpfungen, da ein größeres Team die Impfungen
durchführte. Um den Zustrom zu lenken sei ein Parkplatz eigens mit
einer Art Parcours ausgestattet worden, so der Bürgermeister. Auch
Harmonika-Spieler Norbert Herbert - Künstlername «Happy-Man» - fand
sich ein, um den Wartenden die Zeit mit einem Ständchen zu verkürzen.
Manche von ihnen hatten sich Klappstühle, Hocker und Getränke
mitgebracht. Nach Angaben eines Beobachters mussten einige Menschen
nach ihrer Impfung wegen der Wärme mit Kreislaufproblemen behandelt
werden.

Der Hausarzt hatte nach Angaben von Bürgermeister Stadler etwa eine
Woche zuvor bekanntgegeben, dass er 1000 Impfdosen bestellt habe und
diese am Samstag Impfwilligen ohne vorherige Registrierung
verabreichen werde. Man habe von städtischer Seite von vornherein
Bedenken zu den Plänen geäußert, weil die Befürchtung bestand, eine

freie Vergabe der Impfungen könne zu einer schwierigen und «nicht
steuerbaren» Lage führen, sagte Stadler. Die Stimmung unter den
Wartenden sei aber friedlich und gelöst, alle hielten sich an die
Regeln. Dennoch werde man im Falle einer Wiederholung der Aktion
nachsteuern.