Notar: In Corona-Pandemie mehr Verfügungen für Tod und Krankheit

Bonn (dpa) - In der Corona-Pandemie haben verstärkt Menschen mit
notariellen Verfügungen und Vollmachten für den Todesfall oder das
Auftreten schwerer Erkrankungen vorgesorgt. «Wir spüren einen
erheblichen Anstieg», sagte der Bonner Notar Michael Uerlings, der
auch Geschäftsführungsmitglied der Bundesnotarkammer in Köln ist.
«Die Menschen haben im Lockdown viel Zeit gehabt nachzudenken, und
sie haben gesehen, dass es bei manchen sehr schnell gegangen ist.»

Uerlings registrierte in seiner zusammen mit einem Partner
betriebenen großen Bonner Kanzlei seit Beginn der Pandemie etwa 15
Prozent mehr Verfügungen von Todes wegen. Etwa im gleichen Umfang
hätten Vorsorgevollmachten zugelegt, mit denen Mandanten festlegen,
wer im Falle von schwerer Erkrankung und Hilflosigkeit wichtige
Entscheidungen etwa zur Fortsetzung von Therapien trifft. Von einem
Zuwachs hätten auch Kollegen aus anderen Kanzleien berichtet, sagte
Uerlings. «Das ist insgesamt ein Trend.»