FDA gibt Impfstoff aus umstrittener US-Fabrik nur teilweise frei

Baltimore (dpa) - Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den in einer
umstrittenen Produktionsstätte in Baltimore hergestellten
Coronavirus-Impfstoff des US-Unternehmens Johnson & Johnson zunächst
nur teilweise freigegeben. Zwei Ladungen könnten mit angepassten
Regelungen in den USA zum Einsatz kommen oder exportiert werden,
teilte die FDA am Freitag mit. «Mehrere andere Ladungen» seien
dagegen unter anderem wegen möglicher Verunreinigung nicht mehr
benutzbar, weitere Ladungen würden noch untersucht.

Um wie viele Ladungen es sich dabei insgesamt genau handelt und wie
viele Impfdosen jede Ladung enthält, teilte die FDA zunächst nicht
mit. US-Medien berichteten, dass rund zehn Millionen Impfdosen
freigegeben wurden und rund 60 Millionen entsorgt werden müssten.

Die Fabrik in der Ostküstenmetropole Baltimore war zuvor von
Astrazeneca an den Konkurrenten Johnson & Johnson gegangen.
Medienberichten zufolge hatte die US-Regierung Johnson & Johnson in
einem ungewöhnlichen Schritt in die Verantwortung gedrängt, nachdem
wegen eines Produktionsfehlers an dem Standort Millionen Impfdosen
entsorgt werden mussten. Auslöser war den Berichten zufolge, dass
Inhaltsstoffe der beiden Impfstoffe vermischt worden waren.

Bei einer Überprüfung der vom US-Biopharma-Unternehmen Emergent
Biosolutions betriebenen Produktionsstätte hatte die FDA zahlreiche
Mängel entdeckt. Derzeit pausiert die Produktion. Die Fabrik sei noch
nicht wieder freigegeben, hieß es am Freitag von der FDA.