MV begrüßt Urlauber und Tagestouristen mit Plakaten - Lockerungen

Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen zwei Wochen mehrere
Öffnungsschritte hin zu einer «fast normalen» Urlaubssaison gemacht.

Ein paar Einschränkungen gibt es aber noch - vor allem bei
Aufenthalten in Innenräumen.

Schwerin/Rostock (dpa/mv) - Mit einer Plakatkampagne begrüßt
Mecklenburg-Vorpommern Urlaubsgäste und Tagestouristen, die seit
Freitag wieder ins Land kommen dürfen. Die Gäste finden ein von
vielen Corona-Beschränkungen befreites Bundesland mit der niedrigsten
Inzidenz bundesweit vor. Am Freitag zählte das Landesamt für
Gesundheit und Soziales in Rostock ganze 5,3 Neuinfektionen je 100
000 Einwohner in den letzten sieben Tagen.

An den Bahnhöfen von Schwerin, Rostock und Stralsund sowie in
Warnemünde sollen große Plakate mit einem badenden Kind und dem
Schriftzug «Willkommen zurück» Gäste begrüßen. In der Hochsaiso
n sei
im Schnitt von 100 000 bis 150 000 Tagesreisenden aus anderen
Bundesländern auszugehen, sagte der Geschäftsführer des
Landestourismusverbands, Tobias Woitendorf.

Bereits am Freitag vergangener Woche hatte sich das Land für Gäste
geöffnet, die eine Übernachtung gebucht hatten. Der Start fiel aber
vergleichsweise verhalten aus. Das Gästeaufkommen war noch deutlich
geringer als sonst zu dieser Jahreszeit üblich. Dies wird sich nach
Einschätzung von Branchenexperten an diesem Wochenende ändern.

Am Freitag traten die am Dienstag vom Kabinett beschlossenen Corona-
Lockerungen in Kraft. Insbesondere Kunst und Kultur profitieren. An
Veranstaltungen dürfen in Innenräumen, etwa Konzerten oder Lesungen,
wieder 200 Menschen teilnehmen, draußen 600. Mit Sondergenehmigung
können die Zahlen bis auf 1250 drinnen und 2500 draußen steigen. Bei
Veranstaltungen in Räumen muss jedoch weiterhin ein negativer
Corona-Test vorgelegt werden, wie auch in den Innenräumen der
Restaurants. Vollständig Geimpfte und Genesene können darauf
verzichten. Auch die Kinos können öffnen.

Für die Arbeit im Sozialen sind wieder Gruppen bis zu 30 Menschen in
Räumen und bis zu 50 draußen zugelassen. Proben und Auftritte von
Chören und Musikensembles sind ebenfalls wieder in dieser
Größenordnung möglich.

Die Linke monierte, dass bei der maximalen Teilnehmerzahl an
öffentlichen Veranstaltungen Geimpfte und Genesene mitgezählt werden,
obwohl sie doch nicht mehr ansteckend seien. Bei privaten Treffen
könnten sie hingegen «on top» kommen. Die Linken-Fraktionsvorsitzende

im Landtag, Simone Oldenburg, sieht deshalb ein «Absurdistan in der
Corona-Landesverordnung». Regierungssprecher Andreas Timm wies den
Vorwurf zurück.

«Private Treffen sind etwas anderes als öffentliche Veranstaltungen»,

sagte Timm. Der Vorschlag der Linken wäre für Veranstalter kaum
umsetzbar. Der Vorschlag würde nach seinen Worten bedeuten, dass zum
Beispiel ein Konzertveranstalter vorher ermitteln müsste, wie viele
der Gäste schon vollständig geimpft oder genesen sind. «Erst dann
könnte die Teilnehmerzahl nach oben verändert werden, wobei dann auch
noch sämtliche anderen Regeln wie Sitzplatzpflicht und Abstand
eingehalten werden müssten.»