EU-Vertreter betonen zu G7-Auftakt Einsatz für Impfstoffversorgung

Carbis Bay (dpa) - EU-Vertreter haben zum Auftakt des G7-Gipfels
betont, dass sich die Europäer im Gegensatz zu anderen G7-Staaten
bereits seit Monaten stark für Corona-Impfstofflieferungen in ärmere
Länder engagieren. Die EU sei die «Apotheke der Welt» und werde bis
Jahresende mindestens 100 Millionen Impfstoff-Dosen spenden, hieß es
am Freitagnachmittag nach einem Koordinierungstreffen der
europäischen Gipfelteilnehmer von Diplomaten. Der Impfinitiative
Covax stelle man 3,2 Milliarden Euro zur Verfügung.

Die EU war nach eigenen Angaben zudem lange Zeit die einzige
demokratische Region, die im großen Maßstab Corona-Impfstoff
exportierte. Bislang seien rund 350 Millionen Dosen ausgeführt
worden, was in etwa der Hälfte der Gesamtproduktionsmenge entspreche,
hieß es am Freitag. Zum Beispiel die USA behielten dort produzierten
Impfstoff hingegen lange vorrangig selbst. So hatte US-Präsident Joe
Biden noch Ende April gesagt, bevor die USA ein «Arsenal» für andere

Länder würden, werde jeder Amerikaner Zugang zu vollständigem
Impfschutz haben.

Mit Blick auf die G7-Beratungen zum künftigen Umgang mit China
betonten die Diplomaten nach dem Koordinierungstreffen, dass China
aus EU-Sicht weiter gleichzeitig als Partner bei globalen
Herausforderungen, als wirtschaftlicher Wettbewerber und als
Systemrivale gesehen werde.

An dem EU-Koordinierungstreffen nahmen Bundeskanzlerin Angela Merkel,
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef
Mario Draghi teil. Die EU-Spitze war durch Ratspräsident Charles
Michel und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vertreten.

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten tagen noch bis Sonntag
in Cornwall. Zu der Gruppe gehören neben Deutschland die USA, Kanada,
Japan, Großbritannien, Frankreich und Italien. Die EU ist als
Institution vertreten.