Fußball-Verband mit harscher Kritik an Zuschauer-Regeln: «Absurd»

München (dpa/lby) - Der Bayerische Fußball-Verband hat «mit völli
gem
Unverständnis und deutlicher Kritik» auf die aktuellen Corona-Regeln
der Staatsregierung zu Zuschauern reagiert. In dem in der Nacht auf
Freitag veröffentlichten «Rahmenkonzept Sport» des zuständigen
Innenministeriums steht, dass bei Events im Freien weiterhin nur
maximal 500 Zuschauer auf festen Sitzplätzen zugelassen sind. Dagegen
dürfen bei Veranstaltungen in Hallen bis zu 1000 Personen dabei sein.
«Allmählich wird es absurd», schimpfte BFV-Präsident Rainer Koch.

«Es kann niemandem mehr ernsthaft vermittelt werden, warum bei einem
Fußballspiel im Freien keine Besucher einzeln um weiträumige Plätze
stehen dürfen, dagegen aber bei wissenschaftlich belegtem ungleich
höheren Infektionsrisiko in Gebäuden bis zu 1000 Zuschauer zugelassen
werden», ergänzte Koch in einer Verbandsmitteilung vom Freitag.

Der für den Spielbetrieb im BFV zuständige Jürgen Faltenbacher spra
ch
von einem «Schlag ins Gesicht für alle Fußballvereine in Bayern». D
ie
Amateurvereine hätten bewiesen, verantwortungsbewusst umzugehen. «In
jeder Fußgängerzone ist mehr los, als etwa bei einem regulären
Fußballspiel in der Kreisklasse», sagte Faltenbacher. «Dennoch sind
genau diese einzelnen Besucher für viele Vereine überlebenswichtig.»

Es sei «fahrlässig, sie mit einem solchen Rahmenkonzept weiterhin
auszubremsen und am Ende auch die vielfältige Vereinslandschaft zu
riskieren. Das gilt übrigens nicht nur für den Fußball.»