G7: Merkel kündigt «starkes Wort» für Multilateralismus an

Carbis Bay (dpa) - Kanzlerin Angela Merkel hat ihren Einsatz für
multilaterale Konfliktlösungen betont und die Bedeutung von
US-Präsident Joe Biden für die internationale Zusammenarbeit
hervorgehoben. Biden zum ersten Mal als Präsident begegnen zu können,
«ist natürlich etwas Wichtiges. Denn er präsentiert und repräsentie
rt
das Bekenntnis zum Multilateralismus, das uns doch in den letzten
Jahren gefehlt hat», sagte Merkel am Freitag bei ihrem Eintreffen zum
G7-Gipfel im südwestenglischen Cornwall offensichtlich vor dem
Hintergrund ihrer Konflikte mit Bidens Vorgänger Donald Trump.

«Deshalb werden wir hier ein starkes Wort für den Multilateralismus
sagen und auch für den wertebasierten Multilateralismus», sagte die
Kanzlerin. Dies werde «natürlich auch zu einer Auseinandersetzung mit
Russland, aber auch in einigen Aspekten mit China führen». Zugleich
betonte sie: «Auf der anderen Seite brauchen wir alle in der Welt.»
Man wolle zusammenarbeiten, gerade in dem Bereich des Klimaschutzes
und der Biodiversität. «Da werden wir niemals Lösungen ohne China
erreichen.» Sie freue sich, dass Biden bei dem Gipfel dabei sei. Zu
ihrem am 15. Juli bevorstehenden Besuch bei Biden im Weißen Haus in
Washington äußerte sich Merkel nicht.

Merkel nannte als zentrale Themen des Gipfels die Überwindung der
Corona-Pandemie und alle Fragen, die mit dem Impfen zusammenhingen.
«Ich hoffe, dass wir hier sehr gute Ergebnisse erreichen, um zu
zeigen: Wir denken nicht nur an uns, sondern wir denken auch an
diejenigen, die noch keine Chance haben, geimpft zu werden» - vor
allem in den Ländern Afrikas, aber auch in anderen Ländern. Zudem
gehe es darum, wie man die Weltwirtschaft wieder ankurbeln könne. Sie
freue sich auf die Diskussionen und auch auf den Empfang durch Prince
Charles und die Teilnahme der Queen. Die Beratungen «in einem
wunderschönen Umfeld» würden hoffentlich zu guten Resultaten führen
.
Darauf deuteten jedenfalls die Vorbereitungen hin.