Tullner will Maskenpflicht im Unterricht abschaffen

Magdeburg (dpa/sa) - Bildungsminister Marco Tullner (CDU) will wegen
der deutlich gesunkenen Corona-Zahlen die Maskenpflicht im Unterricht
abschaffen. «Wir brauchen jetzt dringend spürbare Lockerungen im
Schulbetrieb», sagte der Minister der «Mitteldeutschen Zeitung» und
der «Volksstimme». «Es ist nun an der Zeit, die Maskenpflicht im
Unterricht abzuschaffen.» Bei steigenden Temperaturen und sehr
wenigen Fällen sei diese zusätzliche Belastung nicht mehr zu
erklären, so Tullner.

Die Schulen unterrichten nach den sinkenden Infektionszahlen der
vergangenen Wochen inzwischen wieder landesweit im Regelbetrieb.
Bisher gilt im Unterricht ab Klasse 7 aber noch eine Maskenpflicht
für Schüler und Lehrer. Zukünftig soll der Mund- und Nasenschutz nur

noch außerhalb des Unterrichts in Gebäuden, etwa auf den Fluren,
vorgeschrieben sein. Man sei zuversichtlich, dass die Landesregierung
die Lockerungen auf ihrer Sitzung am kommenden Dienstag beschließen
werde, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums am Freitag.

Die Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW),
Eva Gerth, kritisierte Tullners Ankündigung. Trotz niedriger
Inzidenzen und vieler Tests solle man die Corona-Regeln an Schulen
nicht «auf Teufel komm raus» lockern, sagte Gerth dem Sender Radio
Brocken. Stattdessen forderte die Gewerkschafterin, die Schulen für
mögliche weitere Infektionswellen vorzubereiten. «Schleunigst und
dringend» sollte das Land etwa Luftfilter für die Klassenräume
anschaffen.