Anklagen wegen möglichen Abrechnungsbetrugs in Millionenhöhe

Kaiserslautern (dpa) - Im Zusammenhang mit einem möglichen
Abrechnungsbetrug in Millionenhöhe hat die Staatsanwaltschaft
Kaiserslautern gegen mehrere Verdächtige Anklage erhoben. Die
Beschuldigten unter anderem aus Mannheim stehen demnach im Verdacht,
zum Nachteil des BASF-Konzerns von Ende 2012 bis Ende 2017
IT-Dienstleistungen im Gesamtwert von mehr als zehn Millionen Euro zu
Unrecht abgerechnet zu haben.

Der erste Verdacht habe sich 2017 durch interne Überprüfungen der
BASF ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Freitag
mit. Das Chemieunternehmen in Ludwigshafen habe sich an die
Justizbehörden gewandt, die daraufhin ermittelten.

Die Staatsanwaltschaft erhebt demnach Anklage gegen zwei
Verantwortliche einer Mannheimer Firma und gegen einen Mitarbeiter
der unteren Führungsebene der BASF, der an dem möglichen Betrug
mitgewirkt haben soll. Zudem habe die Staatsanwaltschaft Anklage
wegen Steuerhinterziehung gegen einen weiteren BASF-Mitarbeiter und
eine Mannheimer Unternehmerin erhoben, weil an diese durch
Scheinabrechnungen ein Teil der Gelder verschoben worden sein soll.

Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Kaiserslautern hat nun
über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden. In dem Fall
hatten die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern sowie das Kommissariat
für Wirtschaftsstrafsachen des Polizeipräsidiums Rheinpfalz und die
Steuerfahndung Neustadt an der Weinstraße umfangreich ermittelt.