Holetschek lobt Stiko-Entscheidung für eingeschränkte Kinder-Impfung

München/Berlin (dpa) - Die eingeschränkte Empfehlung der Ständigen
Impfkommission (Stiko )für Corona-Impfungen bei Jugendlichen ab zwölf
Jahren ist aus der Sicht von Bayerns Gesundheitsminister Klaus
Holetschek der richtige Weg. «Es ist sinnvoll, bevorzugt Kinder und
Jugendliche ab zwölf Jahren gegen Corona zu impfen, die bestimmte
Vorerkrankungen haben. Denn diese haben das Risiko, schwerer an
COVID-19 zu erkranken», sagte der Vorsitzende der
Gesundheitsministerkonferenz am Donnerstag in München.

Es sei gut, dass Jugendliche vorrangig in Arztpraxen geimpft werden
sollten, da diese am besten wüssten, «welche Kinder und Jugendlichen
zum Beispiel Vorerkrankungen haben und den Impfstoff am dringendsten
brauchen.» Darüber hinaus bleibe aber die Menge an Impfstoff knapp
und das Nadelöhr in der Impfkampagne. Da es keinen zusätzlichen
Impfstoff für Jugendliche gebe, könnten diese auch nicht innerhalb
kurzer Zeit auf eine Impfung hoffen. «Es wird zunächst zu Wartezeiten
kommen. Zudem gibt es nach wie vor ältere ungeimpfte Erwachsene, die
im Falle einer Infektion ein höheres Risiko für einen schweren
Verlauf haben als gesunde Kinder.»

Die Stiko hatte zuvor erklärt, dass sie keine generelle
Impfempfehlung für gesunde Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren
aussprechen wolle. Sie empfiehlt Impfungen gegen das Coronavirus aber
für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Nach
ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und der
Risikoakzeptanz von Kindern, Jugendlichen oder ihren Eltern sei eine
Impfung aber auch bei gesunden jungen Leuten möglich, heißt es im
Bulletin des Robert Koch-Instituts.