Ethikrat empfiehlt bereits Planungen für zweite Impfkampagne

München (dpa/lby) - Obwohl die erste Corona-Impfkampagne noch lange
nicht abgeschlossen ist, lenkt der Bayerische Ethikrat bereits den
Blick auf eine voraussichtlich notwendige zweite Kampagne. Die zuerst
Geimpften könnten ihren Schutz womöglich während der kommenden
Wintermonate wieder verlieren, heißt es in einer am Donnerstag
veröffentlichten Stellungnahme des Rates.

«Ziel aller Planungen muss sein, im kommenden Herbst und Winter ohne
radikale Kontaktbeschränkungen und ohne Lockdowns auszukommen», heißt

es in dem Papier. Dies sei aber nur möglich, wenn nicht gewartet
werde, bis sich solche Maßnahmen nicht mehr vermeiden lassen.

Experten gehen davon aus, dass spätestens im Jahr 2022 eine
Auffrischung der Corona-Impfungen nötig wird. Da die ersten
Patienten, die die Impfung erhalten hatten, zumeist besonders
gefährdete Menschen wie beispielsweise Pflegeheimbewohner gewesen
seien, sei bei diesen auch zuerst mit nachlassender Immunität zu
rechnen.

Der Ethikrat ist im Oktober 2020 eingesetzt worden. Die Stellungnahme
zur derzeitigen Lage Bayerns in der Pandemie ist die erste
Veröffentlichung des Gremiums. Vorsitzende des Rates ist die frühere
Münchner Regionalbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche,
Susanne Breit-Keßler.