Landesschülerrat: Maskenpflicht an Schulen ist unverhältnismäßig

München (dpa/lby) - Der Landesschülerrat fordert eine Aufhebung der
Maskenpflicht an bayerischen Schulen ab einem Inzidenzwert von unter
35 pro 100 000 Einwohnern binnen einer Woche. Das Tragen der Masken
sei besonders bei zunehmend sommerlichen Temperaturen
unverhältnismäßig, teilte die Schülervertretung am Donnerstag mit.

Die Aufhebung der Maskenpflicht müsse in allen Bereichen einer Schule
gelten, wo es zu keiner Vermischung der Klassen in geschlossenen
Räumen komme.

«Aus Schülersicht ist es völlig unverständlich, warum man stundenla
ng
im Wirtshaus ohne Maske sitzen darf, bei 30 Grad im Klassenzimmer
allerdings eine Maske tragen muss», erläuterte der Koordinator des
Landesschülerrates Moritz Meusel. Das müsse sich nun dringend ändern,

da kaum mehr eine Kommune jenseits des Grenzwertes von 35 liege und
durch die Teststrategie bereits ein wirksames Mittel zum Schutz
etabliert sei.

Wegen der stark sinkenden Corona-Infektionszahlen hatte auch Bayerns
Kultusminister Michael Piazolo in dieser Woche Lockerungen bei der
Maskenpflicht an Schulen gefordert. «Die Maskenpflicht ist ein großer
Eingriff in die Freiheit und wir müssen immer wieder kritisch
hinterfragen, ob sie noch verhältnismäßig ist», sagte der
Freie-Wähler-Politiker am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen
Presse-Agentur in München.

Der Bayerische Elternverband begrüßte am Donnerstag Piazolos
Aussagen. Der Landesvorsitzende Martin Löwe sagte laut Mitteilung:
«Die Masken müssen jetzt fallen!» Auch angesichts der sommerlichen
Temperaturen dürfe man die Kinder nicht länger unverhältnismäßig

belasten. Gleichwohl müsse man die Sicherheit in den Schulen scharf
im Auge behalten. «Trotz der momentan nachlassenden Infektionszahlen
kann uns im Herbst eine vierte Welle überrollen», warnte Löwe.