Gesundheitsministerium verteidigt Schnelltestzentren

Düsseldorf (dpa/lnw) - Das nordrhein-westfälische
Gesundheitsministerium geht nicht von einem flächendeckenden Problem
mit betrügerischen Abrechnungen in Corona-Testzentren aus. Das
Ministerium sei aber auch nicht für die Abrechnungen der rund 9000
Testzentren in NRW verantwortlich, hieß es am Mittwoch in einem
Bericht des Ministeriums im Gesundheitsausschuss des Landtags. Die
Abrechnungen machten vielmehr die Kassenärztlichen Vereinigungen. Die
Ermittlungen der Bochumer Staatsanwaltschaft im Fall des mutmaßlichen
Betrugs bei Corona-Schnelltests beschränken sich bislang auf ein
einziges in Bochum ansässiges Unternehmen.

Auffällig sei, dass die Zahl der Corona-Tests Anfang dieser Woche im
Vergleich zur Vorwoche stark abgenommen habe, sagte der zuständige
Abteilungsleiter im Ministerium, Markus Leßmann. Das dürfte nach
Einschätzung des Ministeriums aber daran liegen, dass mit den
zunehmenden Öffnungen in vielen Bereichen die Testpflicht entfalle.

Das Ministerium verteidigte den raschen Aufbau der
Corona-Testzentren. NRW sei zudem das einzige Bundesland, das die
tägliche Meldung der Testzahlen eingeführt habe. In Spitzenzeiten
seien in NRW an einem Tag rund 850 000 Corona-Tests gemacht worden,
sagte Leßmann. Das wäre mit einer Struktur etwa nur aus Ärzten oder
Apotheken nicht zu schaffen gewesen.