Gesundheitsamt schließt Gießener Corona-Testzentrum wegen Mängeln

Gießen (dpa/lhe) - Wegen festgestellter Mängel muss ein
Corona-Testzentrum in Gießen schließen. Das Gesundheitsamt habe der
Einrichtung in der Innenstadt am Mittwoch mit sofortiger Wirkung die
Beauftragung entzogen, teilte der Kreis Gießen mit. Bei einer
unangekündigten Kontrolle waren demnach die Mängel zuvor festgestellt
worden. Ein Anlass für den Besuch seien Betrugsermittlungen gegen
Angehörige der Teststelle gewesen sowie Hinweise auch auf Mängel bei
Abläufen.

Bei der Überprüfung stellte sich dem Kreis zufolge unter anderem
heraus, dass das anwesende Personal keine Nachweise über die
erforderlichen Kenntnisse zum Durchführen der Tests sowie die nötigen
Schulungen vorweisen konnte. «Zudem wurden weitere Mängel wie eine
nicht vorhandene Kühlung der entnommenen Proben von PCR-Abstrichen
festgestellt.» Daraufhin habe das Gesundheitsamt dem Betreiber, der
seinen Sitz im Rhein-Main-Gebiet habe, die Beauftragung entzogen.
Eine frühere Kontrolle habe keine Beanstandungen ergeben.

Ende Mai hatten Staatsanwaltschaft und Polizei mitgeteilt, dass sie
gegen das Zentrum wegen Betrugsverdachts ermitteln. Zwei Männern wird
vorgeworfen, gefälschte negative PCR-Testergebnisse übersandt und pro
Test zu Unrecht 79,90 Euro kassiert zu haben.