«Lebensfreude wiederentdecken» - Weitere Lockerungen in Frankreich

Paris (dpa) - Frankreichs Premierminister Jean Castex hat die
weiteren Corona-Lockerungen als ein «Symbol für ein Land, das wieder
auflebt» gewürdigt. Die Gesundheitssituation verbessere sich weiter,
man müsse aber wachsam bleiben, sagte Castex am Mittwoch nach dem
Besuch eines Restaurants. Es handle sich um einen «großen Sieg für
das französische Volk, das es verstanden hat, vernünftig und
diszipliniert zu sein, und das heute in einem neuen Schritt die
Lebensfreude, die Gastronomie wiederentdeckt». Die Gastronomie gehöre
zur Lebensart Frankreichs.

In Frankreich wurde nun die abendliche Ausgangssperre um zwei Stunden
nach hinten auf 23.00 Uhr verlegt. Auch Innenräume von Restaurants
sind wieder unter Auflagen geöffnet. Für Urlauber aus Deutschland und
anderen Ländern ist die Einreise nun leichter. Reisende brauchen
einen negativen Antigentest oder einen Nachweis über eine
vollständige Impfung. Zuvor war ein PCR-Test verpflichtend.

Regierungssprecher Gabriel Attal betonte, dass der nun geltende
Gesundheitspass «Freiheit» bedeute. Dieser ist bei
Großveranstaltungen notwendig und kann entweder digital oder auf dem
Papier vorgezeigt werden. Er weist zum Beispiel eine Impfung oder
einen negativen Test nach. Über einen QR-Code kann der Nachweis in
die Corona-App «TousAntiCovid» übertragen werden.

Seit Mittwoch sind auch wieder Fitnessstudios und Schwimmbäder für
alle Menschen geöffnet. Kinos oder Theater dürfen mehr Gäste als
bisher empfangen. Auch in der Arbeitswelt gibt es Lockerungen - die
schrittweise Rückkehr in die Büros wird vorangetrieben. Am
Arbeitsplatz gelten weiter Masken- und Abstandsregeln.

Frankreich lockert seine strengen Corona-Maßnahmen seit einigen
Wochen schrittweise und hatte etwa im Mai bereits Geschäfte oder die
Außenbereiche der Gastronomie geöffnet. Zuletzt wurden im Land knapp
69 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche
gezählt.