Europaparlament gibt grünes Licht für Covid-19-Zertifikat

Straßburg (dpa) - Das Covid-19-Zertifikat für einfacheres Reisen in
der EU rückt näher. Die Abgeordneten des Europaparlaments billigten
die Details für das EU-weite Zertifikat, wie das Parlamentspräsidium
am Mittwoch in Straßburg mitteilte. Zuvor hatten sich die
Abgeordneten und die EU-Länder bereits vorläufig auf die Regelungen
für das Dokument zum Nachweis von Corona-Tests, -Impfungen und
überstandenen Infektionen geeinigt. Damit das Zertifikat wirklich
kommen kann, müssen auch die Mitgliedsstaaten noch formell zustimmen.

Mit dem Zertifikat soll das Reisen in der Europäischen Union wieder
erleichtert werden. Mitgliedsstaaten können für Geimpfte, Genesene
und negativ Getestete dann nur bei entsprechender Infektionslage
weitere Beschränkungen wie eine Quarantäne einführen. Die
ersten Länder stellen die Zertifikate bereits aus. Auch Deutschland
ist zumindest schon mit der Technik für das EU-weite Zertifikat
verbunden.

EU-Justizkommissar Didier Reynders sagte in der Plenardebatte am
Dienstag, je mehr Nachweise jetzt schon ausgestellt würden, desto
mehr könnten Probleme beim offiziellen Start im Juli vermieden
werden. Bereits mehr als eine Million EU-Bürgerinnen und EU-Bürger
verfügten über ein EU-Covid-19-Zertifikat.

Zahlreiche Abgeordnete des Europaparlaments sprachen sich in der
Debatte erneut für kostenlose Corona-Tests aus. Es dürfe nicht
diskriminiert werden zwischen Geimpften und Menschen, die noch auf
der Warteliste stünden, hieß es etwa. Eine entsprechende Forderung
hatte Parlament in den Verhandlungen mit den EU-Staaten nicht
durchsetzen können. Die EU-Kommission sagte allerdings 100 Millionen
Euro für die Finanzierung von Tests zu.