CDU und FDP wollen Vereinsleben nach Corona neu anschieben

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Regierungsfraktionen von CDU und FDP
wollen den Heimat- und Brauchtumsvereinen in Nordrhein-Westfalen nach
der Corona-Krise einen Neustart ermöglichen. Vereine sollten dafür
eine Zuwendung bis zu je 5000 Euro bekommen, heißt es in einem am
Dienstag von CDU und FDP beschlossenen Antrag an die Landesregierung.

Das Land hatte im Sommer 2020 ein 50 Millionen Euro schweres
Corona-Sonderprogramm «Heimat, Tradition und Brauchtum» zur
Unterstützung von gemeinnützigen Vereinen in der Corona-Krise
aufgelegt. Doch nur 1,32 Millionen Euro wurden nach Angaben des
Heimatministeriums bisher ausgezahlt. Im Schnitt seien etwa 4800 Euro
pro Verein gezahlt worden. Aus nicht benötigten Mitteln der
Unterstützungsprogramme soll nach Ansicht von CDU und FDP nun der
Neustart des Vereinslebens finanziert werden.

In NRW gibt es rund 120 000 Vereine, in denen sich rund sechs
Millionen Menschen engagieren. Das Geld solle jenen zugutekommen,
«die mit ihrem Nachbarschaftsfest, der Dorfkirmes oder der
Traditionsveranstaltung Menschen seit Jahren mit großem Engagement
zusammenbringen», sagte CDU-Fraktionschef Bodo Löttgen. Corona und
die Kontaktbeschränkungen hätten diesen «sozialen Kitt» bröckeln

lassen. FDP-Fraktionschef Christof Rasche warnte vor gravierenden
Folgen, wenn ehrenamtliches Engagement vom Katastrophenschutz über
Kinder- und Jugendarbeit bis hin zu Sport und Brauchtum wegfalle. Die
Vereine hätten durch Corona viele Mitglieder verloren.

Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 sei ein Großteil der
Vereinsaktivitäten fast gänzlich zum Erliegen gekommen, heißt es in
dem Antrag. Auch in diesem Sommer könnten Dorf- oder Schützenfeste
vermutlich bestenfalls nur in reduziertem Umfang mit strengen
Hygienevorgaben stattfinden.