Kassenärzte: Mehr Impfungen in Praxen - Zentren nicht ausgebucht

Potsdam (dpa/bb) - Die Arztpraxen in Brandenburg bekommen bei den
Corona-Schutzimpfungen mehr und mehr Zulauf und benötigen deshalb
mehr Impfstoff - dagegen werden die Impfzentren derzeit weniger
genutzt. Darauf hat die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg
(KVBB) hingewiesen. «Die Haus- und Facharztpraxen zeigen Woche für
Woche, dass sie alle Impfdosen verimpfen, die sie erhalten. Würde
mehr Impfstoff geliefert, dann könnten auch noch mehr Menschen in den
Praxen geimpft werden», sagte KVBB-Sprecher Christian Wehry am
Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Dagegen wurden seinen Angaben zufolge in den vergangenen Tagen nur
wenig Termine für die Impfzentren gebucht. Eine Vermutung sei, dass
sich viele Menschen lieber in den Arztpraxen behandeln ließen oder
dort schon auf Wartelisten stünden. Vor allem in den Impfzentren
Kyritz (Ostprignitz-Ruppin) und Prenzlau (Uckermark) gebe es in
dieser Woche weiterhin recht viele offene Termine. Aber auch in
anderen Impfzentren seien noch Termine offen, zusätzlich seien
weitere Termine zur Buchung eingestellt worden, so der Sprecher. Nach
Angaben des Impflogistik-Stabs stellt die KVBB spätestens ab 18. Juni
die Erstimpfungen in allen Impfzentren ein, die nicht garantiert
übernommen werden.

Seit Montag ist auch die Priorisierung der Impfreihenfolge in
Brandenburg aufgehoben. Die Kassenärzte befürchten einen starken
Andrang auch auf die Arztpraxen. Wehry hofft für die kommenden Wochen
auf die zugesagten Mengen: «Ich glaube erst an den ausreichenden
Impfstoff, wenn der Impfstoff wirklich im Land angekommen ist.»

Nach Ansicht der Landesärztekammer sollten die Praxen bevorzugt mit
Corona-Impfstoff versorgt werden. Die Erfahrung zeige, dass sich
gerade die besonders gefährdeten älteren Menschen eher bei ihren
Hausärzten in der Nähe als in einem weit entfernten Impfzentrum
immunisieren lassen möchten, hieß es.