Umfrage: Jeder Zweite besorgt wegen häufigerer Hitzeperioden

Berlin (dpa) - Gesundheitliche Folgen durch den Klimawandel bereiten
laut einer Umfrage vielen Bundesbürgern Sorge - insbesondere häufiger
zu erwartende Hitzeperioden. Jeder zweite (52 Prozent) sorgt sich
deswegen «sehr» oder «ziemlich», wie das Wissenschaftliche Institut

der AOK (WIdO) am Dienstag mitteilte. Befürchtungen wegen Insekten,
die Krankheitserreger übertragen, nannten demnach 45 Prozent,
Unwetter und Überschwemmungen 43 Prozent.

Seltener Sorgen bereiten laut der Umfrage nicht so direkt erlebbare
Folgen des Klimawandels wie die Belastung mit UV-Strahlen (34
Prozent). Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge 3006 Menschen
zwischen 18 und 86 Jahren zwischen dem 1. und 17. September 2020 über
ein Online-Panel des Instituts Respondi befragt.

Besonders bei älteren Menschen drohen gesundheitliche Probleme bei
zunehmender Hitze. So sei es im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2018
bei Temperaturen ab 30 Grad zu 40 hitzebedingten Klinikeinweisungen
je einer Million Menschen über 65 Jahre gekommen - zusätzlich zum
normalen Tagesschnitt von 1350 Einweisungen. Dies berechnete das
Forschungsinstitut Mercator Research Institute on Global Commons and
Climate Change (MCC) nach Abrechnungsdaten der über 65-jährigen
AOK-Versicherten, wie es in der WIdO-Studie weiter hieß.

Für den Fall, dass der globale Temperaturanstieg deutlich unter zwei
Grad gehalten werden könne, bleibe die Situation in einem Szenario
bis zum Jahr 2100 in etwa gleich. Bei einem Temperaturanstieg um bis
zu fünf Grad könnte die Zahl hitzebedingter Krankenhauseinweisungen
bis 2050 um 85 Prozent und bis 2100 um 488 Prozent steigen, hieß es.