Prominente fordern Impfstoffspenden von G7-Gipfel für arme Länder

Carbis Bay (dpa) - Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien haben
Unicef-Botschafter und andere Prominente die reichen Länder
aufgefordert, verfügbare Impfdosen an ärmere Staaten zu spenden. Es
müsse eine gerechtere Impfstoffversorgung für Länder mit niedrigeren

und mittleren Einkommen sichergestellt werden, hieß es am Dienstag in
einem offenen Brief, der in der «Financial Times» veröffentlicht
wurde. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem David Beckham,
Billie Eilish, Claudia Schiffer und Pink.

Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der Sieben (G7) aus USA,
Deutschland, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien und Japan
kommen von Freitag bis Sonntag zu ihrem Gipfel in dem Touristenort
Cornwall zusammen. Die 28 Unterzeichner des Briefes fordern die G7
auf, zwischen Juni und August mindestens 20 Prozent der verfügbaren
Impfdosen gegen Covid-19 zu teilen, um das Risiko einer weiteren
Ausbreitung des Virus und die Gefahr von Mutationen zu verringern.

«Die Welt kämpft seit eineinhalb Jahren gegen die Covid-19-Pandemie,
aber das Virus breitet sich immer noch in vielen Ländern aus und
produziert neue Varianten, die das Potenzial haben, uns alle dorthin
zurückzuwerfen, wo wir angefangen haben», heißt es in dem Brief. «D
as
bedeutet weitere Schulschließungen, weitere Unterbrechungen im
Gesundheitswesen und noch größere wirtschaftliche Auswirkungen - es
bedroht die Zukunft von Familien und Kindern überall.»

Der Impfinitiative Covax, die ärmere Länder mit Impfstoffen versorgen
soll, fehlten 190 Millionen Impfdosen. Nach einer Datenanalyse des
Forschungsinstituts Airfinity im Auftrag von Unicef könnten die
G7-Staaten rund 150 Millionen Impfdosen abgeben, ohne dass dies zu
einer signifikanten Verzögerung nationaler Impfpläne führen würde.

«Die Länder müssen sich nicht entscheiden, ob sie die Pandemie in
ihrem Land oder weltweit bekämpfen wollen. Wir können und müssen
beides gleichzeitig tun - und zwar sofort», sagte Unicef-Direktorin
Henrietta Fore. «Die Pandemie kennt keine Grenzen.»