Überdurchschnittlich viele Todesfälle in Tschechien im April

Prag (dpa) - Trotz der seit Monaten laufenden Corona-Impfkampagne
sind in Tschechien auch im April mehr Menschen gestorben als üblich.
Es wurden rund 11 500 Todesfälle registriert und damit 27 Prozent
mehr als im Schnitt der gleichen Monate der Jahre 2015 bis 2019.
Dennoch sei es die geringste monatliche Übersterblichkeit seit Beginn
der Herbst-Coronawelle gewesen, teilte die staatliche
Statistikbehörde CSU am Dienstag in Prag mit. Tschechien hat knapp
10,7 Millionen Einwohner.

In der Gruppe der über 80-Jährigen stieg die Sterblichkeit den Daten
zufolge auf den Wert vor Beginn der Corona-Pandemie. Wie in
Deutschland wurden in Tschechien die Ältesten zuerst gegen das Virus
geimpft. Auch bei den über 70-Jährigen sei eine positive Entwicklung
zu beobachten, hieß es. Generell seien mehr Männer als Frauen
gestorben - besonders auffällig sei dies in der Gruppe der 60- bis
69-Jährigen.

Tschechien war besonders stark von der Ausbreitung des Coronavirus
betroffen, zudem lief die Impfkampagne wie in vielen Ländern eher
schleppend an. Seit Beginn der Pandemie starben knapp 30 200
Menschen, bei denen eine Infektion mit dem Erreger nachgewiesen
wurde. Inzwischen hat sich die Lage sehr gebessert. Nach aktuellen
Zahlen steckten sich innerhalb von sieben Tagen zuletzt nur noch 21
Menschen je 100 000 Einwohner mit dem Virus an.