Wegen Quarantäne: Britische Urlauber verlassen Portugal vorzeitig

Lissabon/London (dpa) - Etwa 27 000 britische Urlauber haben Portugal
am Wochenende und am Montag angesichts einer neuen zehntägigen
Pflicht zur Corona-Quarantäne in der Heimat verlassen. Das berichtete
die Zeitung «Público» am Dienstag unter Berufung auf den Präsidente
n
des Tourismusverbandes der Region Algarve im Süden des Landes. Viele
hätten geklagt, dass sie ihre Ferien abkürzen und teure Ersatzflüge
buchen mussten, berichtete die BBC. «Das Land erst auf die grüne
Liste zu setzen und dann nach nur drei Wochen wieder zu streichen,
ist einfach unglaublich», zitierte die BBC eine Urlauberin nach der
Ankunft am Flughafen London Gatwick.

Die britische Regierung hatte das beliebte Urlaubsland am Donnerstag
nach nur drei Wochen wieder von der grünen Liste der Länder
gestrichen, die ohne Quarantänepflicht bei der Rückkehr besucht
werden dürfen. Die neue Regelung trat am Montag um 4 Uhr morgens
britischer Zeit in Kraft. Die Regierung von Premierminister Boris
Johnson hatte den von der Tourismusindustrie in beiden Ländern und
Urlaubern kritisierten Schritt mit der Sorge vor einer weiteren
Ausbreitung der zuerst in Indien festgestellten Delta-Variante des
Coronavirus und mit leicht steigenden Corona-Zahlen in Portugal
begründet. Während die Delta-Variante in Großbritannien schon als
vorherrschend gilt, wurden in Portugal bisher nur wenige Fälle
registriert.

Noch im Januar hatte Portugal bezogen auf die Bevölkerungszahl
zeitweilig die höchsten Infektionszahlen weltweit. Das Land ging in
einen harten Corona-Lockdown und die Infektionszahlen sanken schnell.
Zuletzt jedoch stiegen die Zahlen wieder leicht. Die
Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei rund 40 Neuinfektionen pro
100 000 Einwohner binnen einer Woche.