Ministerium hält Ausstellen von Testbescheinigungen für zumutbar

Stuttgart (dpa/lsw) - Das Kultusministerium hält es für zumutbar,
dass die Schulen Kindern und Jugendlichen zweimal in der Woche
Bescheinigungen über negative Corona-Tests ausstellen. «Wir sind uns
darüber im Klaren, dass die Bescheinigungen von Testergebnissen eine
zusätzliche Belastung für die Schulen darstellt», sagte ein Sprecher

von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) am Dienstag in
Stuttgart zur Kritik des Lehrerverbands VBE. Er sagte allerdings
auch: «Wir wollen damit aber die ehrenamtliche Arbeit außerhalb der
Schule - zum Beispiel beim Sport, der gerade jetzt so wichtig für die
Kinder und Jugendlichen ist - entlasten, und vor allem wollen wir
damit die Belastung der Kinder und Jugendlichen reduzieren, damit sie
sich nicht weiteren Tests unterziehen müssen.»

Der VBE hatte eine erhebliche Mehrbelastung beklagt und mehr
Kapazitäten für die Sekretariate verlangt. «Wir Lehrkräfte leisten

momentan viel zu viel, was nicht zu unserem Aufgabengebiet zählt.
Lehrkräfte sollten unterrichten und nicht mit administrativen
Tätigkeiten zugeschüttet werden», kritisierte der Landesvorsitzende
Gerhard Brand. Der Ministeriumssprecher entgegnete, das Verfahren sei
so einfach wie möglich gestaltet worden. So müssten die Schulen eine
Bestätigung nur auf Verlangen ausstellen und sie können dies mit
einem einfachen Formular tun. «Hier haben wir den Schulen auch ein
Muster bereitgestellt, dass sie und auch die Schülerinnen und Schüler
bereits digital vorausfüllen können.»

Brand hatte zudem moniert, dass es an den Schulen nur noch OP-Masken
geben solle: «Es ist nicht nachvollziehbar, warum wir nicht an der
bisherigen Praxis festhalten und es den Lehrkräften überlassen,
welche Maske sie tragen wollen.» Der Ministeriumssprecher sagte dazu,
es sei in der Tat so, dass das Gesundheitsministerium mittlerweile
eine OP-Maske empfehle: «Freilich können die Lehrkräfte auch
weiterhin Atemschutzmasken wie FFP2- oder KN95-Masken tragen.»

Ein Sprecher des Gesundheitsministerium erklärte, die Pflicht zum
Tragen einer FFP-2-Maske stamme aus der Zeit, in der Kinder und
Jugendliche noch keine Maskenpflicht hatten. Sowohl Virologen als
auch Experten für den Arbeitsschutz seien der Meinung, dass nun
OP-Masken auf beiden Seiten ausreichen. Zudem sei der Großteil der
Lehrkräfte auch schon geimpft.