Biden will in Europa Stärkung der Lieferketten thematisieren

Washington (dpa) - Die US-Regierung will stärker mit Partnern und
Verbündeten zusammenarbeiten, um Schwachstellen in den globalen
Lieferketten zu verringern und unabhängiger von Rivalen wie China zu
werden. Präsident Joe Biden wolle das Thema bei seiner Europa-Reise,
zu der er in dieser Woche aufbricht, auf die Agenda setzen, sagte
eine Regierungsbeamtin am Montag (Ortszeit).

Hintergrund ist eine von Biden angeordnete Überprüfung der
Lieferketten, bei der Halbleiter, Batterien mit großer Kapazität,
sogenannte Seltene Erden und Arzneimittel im Fokus standen. Die
Pandemie und die daraus resultierende Wirtschaftskrise hätten die
strukturelle Schwäche der nationalen und internationalen Lieferketten
offengelegt, die die wirtschaftliche und nationale Sicherheit der USA
gefährde, hieß es aus dem Weißen Haus. Verantwortlich dafür seien
fehlende Investitionen in der Vergangenheit, aber auch unfaire
Handelspraktiken anderer Länder und ein Wirtschaftsmodell, das nicht
auf Nachhaltigkeit ausgerichtet gewesen sei.

Den Engpässen unter anderem im Bau oder bei Halbleitern soll sich in
Washington nun eine neue Arbeitsgruppe annehmen, die vom
Wirtschafts-, Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium geleitet wird.
Ins Leben ruft die Regierung auch eine beim Büro der
US-Handelsbeauftragten angesiedelte «Handelseinsatztruppe», die
Anstrengungen gegen unfaire Handelspraktiken unternehmen soll.