Spahn zu Streit um Schutzmasken: «Schwieriger Umgang» unter Partnern

Berlin (dpa) - Im Streit um die Verteilung von angeblich weniger
geprüften Corona-Schutzmasken zwischen Union und SPD hat
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Koalitionspartner
erneut kritisiert. «Das ist unter Partnern jedenfalls - und das sind
ja Koalitionspartner - schon ein schwieriger Umgang», sagte Spahn am
Dienstag im ARD-«Morgenmagazin». «Wir haben das sachlich, fachlich
miteinander aufgeklärt vor sechs Monaten.» Nun stelle sich die Frage,
warum das, was vor Monaten «geräuschlos» ging, nun kurz vor einer
Wahl hochkomme.

Hintergrund der Debatte, die die schwarz-rote Koalition belastet, ist
ein «Spiegel»-Bericht über den Umgang mit angeblich minderwertigen,
in China bestellten Corona-Masken. Demnach sollten nach Plänen des
Gesundheitsministeriums Masken, die nicht nach hohen Standards
getestet worden seien, an Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
oder für Obdachlose gehen. Nach einer Intervention des SPD-geführten
Arbeitsministeriums sei davon Abstand genommen worden. Spahn hatte
die Vorwürfe zurückgewiesen, von der SPD-Spitze kamen
Rücktrittsforderungen.

Spahn zeigte sich vom Koalitionspartner enttäuscht. «Da, wo ich
herkomme, unter Partnern, sagt man Entschuldigung, wenn man sich
verrannt hat. Und das ist wohl nicht zu erwarten in diesem Fall.» Er
kündigte an, sich weiter auf das zentrale Thema der Corona-Impfungen
fokussieren zu wollen. Er bekräftigte außerdem seinen Appell an die
Impfwilligen in Deutschland, sich noch für «wenige Wochen» in Geduld

zu üben, wenn sie noch keinen Impftermin hätten. Spahn betonte: «Es
geht um Wochen, nicht um Monate.»