Vorrang bei Corona-Schutzimpfung sorgt für Rekord an Wahlhelfern

Auf eine Corona-Schutzimpfung müssen viele Menschen lange warten.
Dass Wahlhelferinnen und Wahlhelfer vorrangig geimpft werden, lockt
viele Freiwillige.

Bremen (dpa/lni) - Noch nie haben sich im Bundesland Bremen so viele
Menschen als Wahlhelferinnen und Wahlhelfer gemeldet wie in diesem
Jahr. «Wir haben schon eine Warteliste angelegt, die 300 Wahlhelfer
umfasst», sagte Evelyn Temme vom Statistischen Landesamt Bremen. «Ein
Zusammenhang mit der priorisierten Impfung ist denkbar», so Temme.
Wer als Freiwilliger bei der Bundestagswahl hilft, hat Vorrang bei
der Corona-Schutzimpfung. «Unsere Wahlhelfer, die einen Impfcode
haben, werden priorisiert vom Impfzentrum behandelt», sagte Temme.
Bei vergangenen Wahlen meldeten sich im Land Bremen nicht genug
Freiwillige, so dass regelmäßig auch Beschäftigte des öffentlichen

Dienstes als Wahlhelfer eingesetzt wurden.

Andrang auf einen Job als Wahlhelfer gab es jüngst auch in anderen
Bundesländern, mancherorts meldeten sich Freiwillige wieder ab,
nachdem sie eine Bescheinigung für die Corona-Schutzimpfung erhalten
hatten. Im Land Bremen gibt es bislang keine auffällig hohe Zahl von
Absagen, allerdings wurden viele Impfcodes auch erst Ende Mai an die
Freiwilligen verschickt. «Wir gehen optimistisch ran und hoffen, dass
die, die zugesagt haben, auch dabei bleiben», sagte Temme. Wer seine
Zusage zurückziehen will, muss dies schriftlich begründen. Falls es
bald viele Absagen geben sollte, würden diese geprüft. «Derzeit ist
im Land Bremen nicht geplant, Bußgelder zu verhängen. Wir behalten
uns diese Möglichkeit aber vor.»

Für eine Wahl werden ehrenamtliche Helfer gebraucht. Sie organisieren
den Wahlakt am Wahltag und zählen nach Schließung der Wahllokale die
Stimmen. Wahlhelferinnen und -helfer werden vor jeder Wahl berufen.
Dem Statistischen Landesamt Bremen zufolge erhalten die Freiwilligen
ein «Erfrischungsgeld» in Höhe von mindestens 60 Euro.