Corona-Einsatz der Bundeswehr in NRW dauert an

Zu Beginn der Pandemie ging es vor allem um die Nachverfolgung von
Kontakten Corona-Infizierter. Die Kreise und kreisfreien Städte kamen
kaum noch hinterher. Dann ging es auch um das Impfen. Soldaten der
Bundeswehr sind dafür weiter im Einsatz. Doch der Bedarf nimmt ab.

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Bundeswehr wird in Nordrhein-Westfalen
auch nach den deutlich gesunkenen Corona-Infektionszahlen der
vergangenen Wochen vielerorts weiter als wichtiger Helfer in Anspruch
genommen. «Wenn auch mit zunehmendem Beherrschen der Pandemie der
Personaleinsatz der Bundeswehr zwangsläufig abnehmen wird, ist klar,
dass wir unseren Hilfeleistungseinsatz so lange fortsetzen werden,
wie man uns braucht und wir die hierzu erforderlichen Mittel haben»,
sagte der Bundeswehr-Sprecher in NRW, Oberstleutnant Stefan Heydt,
der Deutschen Presse-Agentur.

Einerseits könnten Kreise wie der Oberbergische Kreis durch die
sinkenden Zahlen die wichtige Kontaktpersonen-Nachverfolgung nun mit
ihren eigenen Kräften bewerkstelligen. Andererseits helfe die
Bundeswehr in den Impfzentren derzeit landesweit mit 230 Personen.
«Im Impfzentrum Köln unterstützen wir darüber hinaus aktiv mit
Sanitätspersonal, das Impfungen durchführt», erläuterte Sprecher.
Aktuell liefen im bevölkerungsreichsten Bundesland noch 63
Hilfeleistungen. Dabei seien derzeit insgesamt rund 950
Unterstützungskräfte in NRW im Einsatz.

Die Einsätze der Bundeswehr in der Corona-Krise seien im März des
vergangenen Jahres gestartet worden. «In dieser Zeit haben wir in 910
Hilfeleistungen die hiesigen Kommunen unterstützt», erklärte der
Sprecher. Zu Hochzeiten Ende Februar seien 1900 Soldatinnen und
Soldaten in 125 Hilfeleistungen im Einsatz gewesen. «Im Zuge der
Eindämmung der Pandemie als gesamtgesellschaftliche Aufgabe war und
wird die Bundeswehr weiterhin ein verlässlicher Partner sein.» Nach
früheren Angaben half die Bundeswehr im vergangenen Herbst zeitweise
auch mit mobilen Abstrichteams.

Der Oberbergische Kreis hatte jüngst mitgeteilt, der
Hilfeleistungsantrag für die Kontaktpersonen-Nachverfolgung sei nach
neun Monaten am Freitag ausgelaufen. Angesichts des
Infektionsgeschehens sei kein Verlängerungsantrag gestellt worden.
Anfangs unterstützten 10 bis 15 Soldaten das Gesundheitsamt. Zuletzt
seien es noch 5 gewesen. Insbesondere als das Infektionsgeschehen
sehr hoch war, hätten sie geholfen, täglich Tausende Anrufe
abzuarbeiten und Kontaktpersonen über die erforderlichen Maßnahmen zu
informieren. Weiterhin helfen demnach 14 Soldaten im oberbergischen
Impfzentrum aus. Ende Juni ende ihr Dienst, weil dann auch dieser
Hilfeleistungsantrag auslaufe.