Kassenärzte mahnen zur Geduld bei Vereinbarung von Impfterminen

Hannover (dpa/lni) - Die niedergelassenen Mediziner in Niedersachsen
haben am Tag der Aufhebung der Impfpriorisierung zu Geduld bei der
Vereinbarung von Corona-Impfterminen aufgerufen. «Wenn die
Telefonleitungen zu den Arztpraxen ständig belegt sind und die
Email-Postfächer überlaufen, kommen andere Patienten, zum Beispiel
solche mit einer chronischen Erkrankung, nicht mehr durch», sagte der
Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Detlef
Haffke, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die Bürgerinnen und
Bürger sollten sich nicht direkt alle in dieser Woche an die Praxen
wenden, sondern es im Laufe des Monats versuchen.

Belastet sehen sich die niedergelassenen Ärzte laut Haffke nicht vom
Impfaufwand selbst, sondern vor allem wegen der Vereinbarung der
Termine. Die Kommunikation mancher Bürgerinnen und Bürger mit den
Praxispersonal habe in den vergangenen Wochen absurde Züge
angenommen. Haffke rief dazu auf, mit den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in den Praxen «nicht so hart ins Gericht zu gehen».

Ohnehin stünden den Praxen bislang nur eine relativ geringe Menge an
Impfstoff zur Verfügung. Pro Praxis könnten in Niedersachsen in einer
Woche von der Impfstoffmenge her derzeit rund 50 Menschen erstgeimpft
werden, sagte Haffke. Die Abarbeitung der Listen und die Impfung der
zuvor mit höherer Priorität eingestuften Gruppen werden noch einige
Wochen in Anspruch nehmen. Auch in Niedersachsens Impfzentren und in
vielen Betrieben können sich seit diesem Montag alle Menschen ab 12
zu einer Corona-Impfung anmelden.