Impfpriorisierung fällt: Städte und Gemeinden befürchten Frust

Berlin (dpa) - Die Aufhebung der Impfpriorisierung an diesem Montag
wird nach Ansicht der deutschen Städte und Gemeinden bei vielen
Menschen zu Ernüchterung führen. «Enttäuschung und Frust sind dabei

vorprogrammiert, da nicht sofort ausreichend Impfstoff zur Verfügung
steht», sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und
Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der «Rheinischen Post» (Montag).
«Frust und Enttäuschung werden sich noch verschärfen, da bis Mitte
Juni 2021 - eventuell sogar bis Ende Juni - zum Beispiel in
Nordrhein-Westfalen keine Termine für Erstimpfungen in den
Impfzentren zur Verfügung stehen werden.»

Impfwillige können sich ab Montag unabhängig von der bisher gültigen

Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen. In
Deutschland können nun alle ab 12 Jahren geimpft werden. Mehr als 45
Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfung. Vielerorts
dominieren derzeit die Zweitimpfungen, denn erst mehr als jede und
jeder Fünfte hat den kompletten Impfschutz.

Landsberg sagte, das bedeute allerdings auch, dass rund die Hälfte
der deutschen Bevölkerung immer noch auf einen Impftermin warte.
«Gerade weil mit der Impfung neben dem Schutz der Gesundheit auch
viele Freiheiten wie etwa Reisen ohne Test oder auch Zugang zu
Veranstaltungen verbunden sind, werden sehr viele Menschen schnell
einen Impftermin bekommen wollen.» Dennoch sei die Aufhebung der
Priorisierung richtig gewesen, nicht zuletzt im Hinblick auf die mit
der Vergabe von Impfterminen verbundene Bürokratie.