Hausärzte dämpfen Erwartung an das Ende der Impfpriorisierung

Berlin (dpa) - Die deutschen Hausärzte haben die Erwartungen an das
Ende der Impfpriorisierung an diesem Montag gedämpft. «Denn letztlich
ist der Impfstoff noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage und wird
auch weiterhin zu unzuverlässig geliefert», sagte Ulrich Weigeldt,
Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, den Zeitungen der
Funke Mediengruppe (Montag). Gleichzeitig werde mit der Aufhebung der
Priorisierung und der Ankündigung der Kinder- und Jugendimpfungen die
Nachfrage noch zunehmen. «Aber das Setting wird das Gleiche bleiben:
Wir impfen, so viel wir eben können.»

Um Enttäuschungen unter den Impfwilligen zu vermeiden, sollten sich
die Ankündigungen der Politik künftig stärker an der tatsächlichen

Umsetzbarkeit der Impfkampagne orientieren und weniger am beginnenden
Bundestagswahlkampf, forderte Weigeldt. Für viele Kolleginnen und
Kollegen werde der 7. Juni ein Tag wie viele andere seit Beginn der
Impfkampagne sein.

Impfwillige können sich ab diesem Montag unabhängig von der bisher
gültigen Prioritätenliste in Deutschland gegen Corona impfen lassen.
In Deutschland können nun alle ab zwölf Jahren geimpft werden.
Allerdings soll es den Sommer über dauern, bis für alle genug
Impfstoff da ist.

Mehr als 45 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfung.
Vielerorts dominieren derzeit die Zweitimpfungen, denn erst mehr als
jede und jeder Fünfte hat den kompletten Impfschutz.