Umfrage: Mehrheit gegen Erleichterungen für Geimpfte

Berlin (dpa) - Die Mehrheit der Deutschen hält die Aufhebung
coronabedingter Einschränkungen für vollständig Geimpfte und Genesene

für falsch. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov
im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 32 Prozent, die
Personengruppen sollten keine Vorteile erhalten, solange nicht jeder
die Möglichkeit zur Impfung hatte. Weitere 21 Prozent meinen,
Geimpfte und Genesene sollten generell nicht anders behandelt werden
als Menschen, die nicht geimpft sind. Dagegen halten nur 39 Prozent
die Aufhebung der Einschränkungen für richtig. 8 Prozent machten
keine Angaben.

Seit vergangenen Sonntag gilt eine Verordnung, die eine Reihe von
Einschränkungen für Geimpfte und von einer Corona-Infektion Genesene
aufhebt. Sie können sich wieder uneingeschränkt mit anderen Menschen
treffen und müssen auch nächtliche Ausgangsbeschränkungen nicht mehr

beachten. Auch das Reisen ist für diese Personengruppen inzwischen
leichter. Die Quarantänepflicht bei Rückkehr nach Deutschland gilt
für sie nur, wenn sie aus einem Gebiet mit neuen Virusvarianten
kommen. Das sind derzeit nur elf Länder außerhalb Europas. Auch von
der Testpflicht bei der Einreise nach Deutschland sind sie weitgehend
befreit.

Am Freitag wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstag
(Stand 10.40 Uhr) 721 279 Impfdosen verabreicht. Damit haben in
Deutschland nun mehr als 30 Millionen Menschen eine erste Impfung
gegen das Coronavirus bekommen. Somit sind 36,5 Prozent der
Bevölkerung mindestens einmal geimpft, wie Gesundheitsminister Jens
Spahn (CDU) am Samstag via Twitter mitteilte. Mehr als neun Millionen
Menschen, und damit 10,9 Prozent der Bevölkerung, haben bereits den
vollen Impfschutz.